Dienstag, 10. Juli 2012

Dreams burst like Fireworks

10 Uhr. 33 Grad. 75% Luftfeuchtigkeit. Willkommen in den Tropen oder auch Willkommen in Ohio. Dieses Jahr verzeichnet momentan den wärmsten und vor allem auch trockensten Sommer aller Zeiten. Komm lass mal nach Florida fliegen, da ist es nicht so warm. SERIOUSLY!
Am Dienstag hatten wir in unseren Golf Community schon das erste Feuerwerk zum bevorstehenen 4th of July. Ich möchte gar nicht wissen wie viel Geld in dieses Feuerwerk gesteckt wurde, denn ein solch aufwändiges und langes Feuerwerk habe ich noch nie gesehen und dabei war es nur in unserer kleinen Community und nicht etwa in einer Millionenstadt gezündet wurden. Als dann auch noch ein Sommergewitter einsetzte bekam das gewaltigen Finale noch eine aussagekräftigere Wirkung.
♥Oh happy Birthday America ♥

An dem Abend hab ich mich noch mit dem Mann von der besten Freundin meiner Hostmum über die Usa, deren Gesetze und Warnhinweise unterhalten. Mal davon abgesehen, dass auf heißen Getränken immer 'Caution hot' geschrieben ist oder auf frisch gewischten Böden ein Schild mit 'Caution wet' steht oder man immer auf Stufen mit 'Watch your step' hingewiesen wird, steht auch in jeder Mikrowellen Gebrauchsanweisung 'Dont put the pets in the microwave', weil eine Frau so 3 Millionendollar eingeklagt hat, nachdem sie ihren nassen Hund in der Mirkowelle trocknen wollte. Ach Amerika!

Und nach Mittwoch wurde es dann auf einmal saukalt, ich war schon versucht meine Winterjacke wieder raus zu holen. Wir hatten auf einmal nur noch 23 Grad. Freaking freezing!! Man muss es aber auch nicht immer gleich so mit dem Temperaturabfall übertreiben ;-)

Als ich irgendwann die Woche mal wieder bei Walmart war und mal wieder nirgendwo parken konnte, weil überall die Leute ihre Einkaufswagen mal wieder stehen lassen haben, hab ich mich mal wieder gefragt, wieso man bloß die Wagen nicht alleine wegstellen kann?? Wieso muss es dafür bitte extra Personal geben, deren Job nur daraus besteht die Wagen hin und her schieben?

Irgendwann die Woche hatte ich beim Skypen mit meinen Eltern starke Probleme mein Deutsch zu benutzen. Ich musste ernsthaft anfangen vom Englische ins Deutsche übersetzten zu lassen, weil ich die Worte auf Deutsch vergessen hatte. Zum Beispiel kam ich einfach nicht mehr auf das Wort Einbahnstraße, erst hab ich die ganze Zeit 'One-way street' gesagt, bis meine Mutter wissen wollte was das denn heißt und ich es irgendwie nur auf Einwegstraße brachte. Schon irgendwie bitter!

Freitag Abend hieß es dann Goodbye, Svenja. Ihr Jahr war so gut wie rum und sie verließ Cleveland für ihren Reisemonat an der Westküste. Und ich dachte mir die ganze Zeit nur, das es nicht sein kann, dass Svenja schon geht, weil es doch grade erst war, wo ich Svenja das erste Mal gesehen habe und sie meinte dass sie gerade ihre Halbzeit hatte. Sind seit dem wirklich schon wieder 6 Monate vergangen??
Somtheing is seriously wrong here. Times flies waaay to fast!

♥Bye, bye Svenja, we gonna miss you ♥

Svenja ging, dafür kam Laura endlich aus Minnesota wieder. Wir waren dann gleich in der Beachwood Mall shoppen und bei California Kitchen Pizza essen. So kam wieder ein wenig Normalität in den unbestimmten Sommer. Aber sie blieb nur sehr kurzweilig...

Denn dann brach auch schon die Woche der Veränderungen an, die Woche in der das geschah, was schon längst überfällig war. REMATCH! Doch leider fiel nicht ich die Entscheidung, sondern meine Gastmutter. Ich könnte jetzt einiges darüber schreiben, wie hinterhältig sie schon seit Wochen das ganze geplant hat, ihre Eltern extra aus Florida als Ersatz für mich hat einfliegen lassen, nur um alles kurz vor meinen Urlaub hochgehen zu lassen, da sie genau wusste, dass dies das einzige war, womit sie mich wirklich treffen konnte. Aber sagen wir einfach mal nur, es ging eiskalt zu Ende. So eiskalt wie ich die Nachricht aufgenommen hatte, so eiskalt habe ich auch noch die nächsten zwei Wochen, die uns als Kündigungsschutz zu stehen, gearbeitet. So wenig das meiner Gastmutter natürlich gepasst hat, so wenig wollte ich ihr die Genugtuung und mein Gehalt schenken. Eiskalt beschreibt eigentlich unser gesamtes Verhältnis der letzten Monate ziemlich gut. Aber so eiskalt wie ich mich gab, bekam mir das ganze natürlich nicht. Ich war nicht traurig endlich aus diesen Haus rauszukommen und endlich diese Frau nicht mehr sehen zu müssen. Auch um die Kinder war ich nicht allzu sehr traurig, auch wenn ich sie gern gehabt habe. Aber ich hatte Angst! Angst, dass meine Eltern nun soviel Geld für umsonst ausgeben hatten. Angst, dass ich nun alle meine Freunde vor allem die USA im Allgemeinen verlassen muss, mit denen und in der ich doch noch so viel vorgehabt habe. Und ich hatte auch Angst vor einer neuen Gastfamilie. Angst, dass es noch schlimmer kommen könnte. Als die Agentur mir dann anbot mich einfach als Schein unter Rematch zu lassen, damit mein Visum noch bis zu dem Besuch meiner Eltern gültig blieb, war ich eigentlich schon bereit mit meiner Familie wieder nach Deutschland zurück zu fliegen. Zum Glück wurde mir später aber noch rechtzeitig klar, dass ich nichts zu verlieren hatte und es einfach nochmal mit dem Rematch versuchen muss. Denn nach Hause kann ich immer! Ich möchte gar nicht daran denken, was ich alles verpasst hätte, wenn ich damals nicht meine Meinung geändert hätte und einfach schon wieder nach Deutschland zurück gegangen wäre. Danke hier an Laura, ohne sie und ihre Gastfamilie, die mich die Zeit bis zu meinem Umzug nach Chicago bei sich wohnen lassen haben, wäre ich auf jeden Fall nicht dort gelandet, wo ich heute bin. Im Endeffekt denke ich, dass meine Gastmutter mir keinen größeren Gefallen hätte tun können, denn für alles was danach geschah, bin ich so dankbar, dass ich fast vergessen könnte, dass sie mir eigentlich nur schaden wollte...
Oh well, mehr zu meiner Rematch Zeit beim nächsten Mal!
xoxo ♥

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