Sonntag, 22. Juli 2012

Life goes on

Die ganzen nächsten zwei Wochen, die ich noch bei meiner Gastfamilie in Solon verbrachte, verliefen so als hätte sich nichts geändert, so als würden meine Tage hier nicht gezählt sein. Meine Gasteltern taten so als wäre nichts geschehen und alles blieb so wie es gewesen war, außer dass ich jetzt sobald meine Arbeitszeit abgelaufen war, das Haus verließ und meine Freizeit bei Laura verbrachte.  Das Ganze wirkte einfach nur unwirklich und unreal, zu plötzlich hatte mein Aupair sein ein Ablaufdatum aufgestempelt bekommen.


Entweder wollte ich das Ablaufdatum nicht sehen oder ich konnte es einfach nicht, jeden Falls verschwendete ich die nächsten zwei Wochen nicht einen einzigen Gedanke daran, was das Ende der nächsten zwei Wochen bedeuten wird. Verdrängung bedeutet bei mir immer Essen und shoppen gehen. So war ich am Donnerstag mit den Mädels und Pernille's Familie, die gerade zu Besuch aus Dänemark da waren, bei Sushi Rock mal wieder meine Vegetable Sushi essen. Zum Nachtisch ging es dann noch zu Mitchels homemade Icecreamstore. Yummy! Am Freitag veranstalteten Laura und ich zunächst eine Mac Donald Movie Night, am Samstag dann eine Sugarbomb Movie Night. Am Sonntag sind wir im Kino Savages schauen gewesen, oh und am Montag haben wir uns in der Summitmall in Akron je ein Pandoraarmband gegönnt, damit wir unsere gemeinsame Zeit hier in der USA nie vergessen.
 ♥
Den nächsten Freitag verbrachten Laura und ich mit Fahrrad (!!) fahren. Wir sind tatsächlich mit dem Fahrrad von ihrem Haus bis nach Downtown Hudson gefahren und das ohne zu sterben, was gar nicht so leicht war, da es nämlich keine Radwege gibt und wir mehr als einmal dumm angeschaut, dumm angemacht und beinahe überfahren wurden. Aber man fühlt sich mal wieder richtig Deutsch so auf dem Fahrrad! Daran wie viel Muskelkater ich aber danach bekam, merkte man wie lange ich schon hier in Amerika war.
Am Abend haben wir uns dann den neuen Batman Film Dark Knight rises angeschaut und damit war es dann auch schon soweit. Es kam der Tag, der schon die ganze Zeit bevorstand. Der Tag meines Auszuges. Da ich schon halb bei Laura eingezogen war, fiel es mir mental nicht schwer mich zu verabschieden. Mein ganzes Zeug mitzubekommen war da allerdings schon ein anderes Thema. Zum Abschied hat meine Gastfamilie aber noch was abgeschossen, führten die mich doch glatt zum Goodbyebrunch aus, schenkten mir eine Herzkette und meinten ich könnte jeder Zeit wieder vorbei kommen. Schmeißen die mich kurz vor meinen Urlaub raus und dann sowas? Seriously? Für wen versucht ihr die heile Welt aufrechtzuerhalten? Das Ganze war so absurd. Demnach war ich ziemlich froh endlich diesem scheinheiligen Getue zu entkommen!

Und irgendwie konnte ich bei Laura eingezogen auch wieder klar denken. Wieso sollte ich aufgeben, wieso sollte ich nicht noch einer neuen Familie eine Chance geben? Ich hatte ja nichts zu verlieren und nach Hause nach Deutschland kann ich immer! So entschied ich mich nach den normal gegebenen zwei Wochen Rematch Zeit endlich dazu, es doch noch einmal zu versuchen! Und ich kann nur sagen, wenn irgendein Aupair jemals in so eine Situation wie ich kommt oder über Rematch nachdenkt, man sollte auf jeden den Schritt wagen, denn das Jahr gewinnt so viel an Wert und Leichtigkeit, wenn man in der Familie glücklich ist und wenn jemand darüber nachdenkt einfach nach Hause zu gehen, sollte er einer neuen Familie erst noch die Chance geben, es besser zu machen. Und wenn man dann immer noch Hause gehen will, dann sollte man es sich und der Familie nicht schwerer machen und einfach gehen. Obwohl die meisten nach dem Rematch eine Familie finden, die zu einem passt, weil man einfach nicht mehr so naiv ist, wie bei der ersten Familienauswahl. Ich persönlich bin unendlich froh diesen Schritt gewagt zu haben, 'cause in the end everything came out just right ♥

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